Stefans Gedanken zum Karfreitag

Moin zusammen,

Hier meine Gedanken anlässlich der kirchlich begründeten und staatlich verordneten, vorösterlichen Besinnlichkeit (böse Zungen nennen es Langeweile).

Karfreitag (oder wie wir hier sagen: Karfreitach) is ja schon was komisch. Überall ist es still, keine Partys, keine Disco, und dabei ist es Frühling, alle haben frei und wollen gut drauf sein und die Sonne scheint wie blöd.

ICH WILL GRILLEN!!!!!!!! Geht aber nicht, von wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses und so.

Dazu ein kurzer Exkurs in die Kirchengeschichte (Quelle: WDR5-Beitrag vom Gründonnerstag 2012):
In mittelalterlichen Klöstern wurde zur Fastenzeit sogar ein besonderes Bier gebraut, das sog. Fastenbier. Was das Essen anging, nahmen Mönche im Schnitt täglich 5.000-6.000 Kalorien zu sich – zugegebenermassen ausserhalb der Fastenzeit. Das geht eigentlich nicht vegetarisch. Die können gar nicht gefastet haben, denen wäre augenblicklich der gesamte Stoffwechsel um die Ohren geflogen. Es sei denn, das Fasten bestand darin, den Salat wegzulassen.
Kleine Anekdote am Rande: angeblich wurde am Karfreitag ein Ferkel im Klosterteich ersäuft. Denn was aus dem Wasser kommt ist definitionsgemäss Fisch… Da sag angesichts solch intellektueller Höchstleistungen noch einer, das Mittelalter sei düster und dumpf gewesen.

Nach gut-katholischer Tradition wäre also gegrilltes Spanferkel mit Bier in einer Menge, die kalorienmässig dem dreifachen (!) meines gesamten Tagesenergieumsatzes entspricht, die angemessene Mahlzeit. Da würde sich der frisch verstorbene Heiland im Grab umdrehen, was ja, angesichts wohl verständlicher Zweifel an seinem wirklichen Ableben, eventuell sogar im Bereich des möglichen wäre (s. auch Ausführungen unten).

Überhaupt scheint ausser mir niemand zu begreifen, wie das mit der Wiederkehr des Verblichenen vor sich gegangen ist. Dabei liegt es doch auf der Hand. Dem Kosmologen Kip Thorne zufolge (“Gekrümmter Raum und verbogene Zeit”) kann der Ereignishorizont eines Schwarzen Loches – und was ist ein Grab anderes? – durchaus den Eingang zu einer Wurmlochverbindung zu einem temporär verschobenen Paralleluniversum bilden. Also: ab ins Wurmloch mit dem toten Jesus, kurze Zeitreise zurück und schon isser lebendig wieder da. Der zurzeit berühmteste Wissenschaftler der Welt Stephen Hawking – der ironischerweise nicht durch seine Nachfolge auf dem sog. lucasianischen Lehrstuhl für theoretische Physik als Nachfolger von z.B. Sir Isaac Newton bekannt wurde, sondern durch Gastauftritte in Star Trek und bei den Simpsons… – hat bewiesen, dass es am Übertritt in ein Wurmloch aufgrund der dort unendlichlich starken Krümmung der Raumzeit zu einem Aufschaukeln von Strahlung zu unendlich grosser Strahlungsintensität kommt (zum nachlesen: “Der grosse Entwurf”, “Eine kurze Geschichte der Zeit” u.a.). Ungesund – aber einer, der sechs Stunden gekreuzigt überlebt hat, kann kein Weichei sein. Und es erklärt den Heiligenschein.
(Zur weiteren Lektüre bezüglich der jüngeren theoretischen Physik empfehle ich: “Vom Urknall zum Durchknall” – Wissenschaftsbuch des Jahres 2011).

Soweit meine Ausführungen. Und jetzt ganz im Ernst: nichts für ungut, wenn ich religöse Gefühle verletzt haben sollte. Ich jedenfalls geh morgen abend zur Kirche, und zwar gerne. Und nicht nur, weil ich dort den Chor und einen wirklich super Pianisten mit dem E-Bass begleiten darf. Aber auch.

Schöne Ostertage wünscht euch,
Stefan

P.S.: Was Matze geschrieben hat, gilt wohl auch für mich, hätte ich besser nicht sagen können. So long!

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One Response to Stefans Gedanken zum Karfreitag

  1. Matze says:

    Das ist aus einem E-Mail Verkehr aus unserem Bandgeflüster. Weils so geil war, musste ich das einfach mal auf unsere Website stellen. Danke, Stefan! 😉

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